12. Juli 2025

„Das Gesicht eines Bauwerks“

In der Alfel­der Zei­tung spricht Mela­nie Ron­ge, geschäfts­füh­ren­de Gesell­schaf­te­rin der RONGE Fas­sa­den­bau, über Ver­ant­wor­tung, Hand­werk und die Bedeu­tung moder­ner Fas­sa­den.

Sie gibt Ein­bli­cke in die Erfolgs­ge­schich­te des Fami­li­en­un­ter­neh­mens, erklärt, war­um jede Fas­sa­de weit mehr ist als nur Schutz und Däm­mung – und wie sie Archi­tek­tur prägt, Wer­te trans­por­tiert und Zukunft sichert.

Das Unter­neh­men RONGE wur­de 1976 in Alfeld-Sack durch Ire­ne und Hans-Joa­chim Ron­ge gegrün­det. Heu­te wer­den die Betrie­be gelei­tet durch Mela­nie und Mat­thi­as Ron­ge.
Die RON­GE-Unter­neh­mens­grup­pe ver­eint drei spe­zia­li­sier­te Unter­neh­men unter einem Dach, die gemein­sam sämt­li­che Leis­tun­gen rund um Gewer­be­bau, Gebäu­de­hül­le und Fas­sa­den­tech­nik abde­cken: RONGE Gewer­be­bau mit 25 Mit­ar­bei­ten­den, RONGE Fas­sa­den­bau mit 70 und RONGE Fas­sa­den­tech­nik mit 65.

Beschrei­ben Sie kurz, wel­che Leis­tun­gen Sie mit RONGE Fas­sa­den­bau anbie­ten?
Mela­nie Ron­ge: Mit RONGE Fas­sa­den­bau rea­li­sie­ren wir hoch­wer­ti­ge Gebäu­de­hül­len. Unser Leis­tungs­spek­trum reicht von der indi­vi­du­el­len Bera­tung und Pla­nung über die haus­ei­ge­ne Fer­ti­gung bis hin zur pro­fes­sio­nel­len Mon­ta­ge vor Ort. Dabei set­zen wir auf maß­ge­schnei­der­te Fas­sa­den­lö­sun­gen aus Alu­mi­ni­um, Glas, Stahl oder Ver­bund­ma­te­ria­li­en. Wir arbei­ten eng mit Archi­tek­tur­bü­ros, Bau­her­ren und Gene­ral­un­ter­neh­mern zusam­men und brin­gen unse­re jahr­zehn­te­lan­ge Erfah­rung in jede Pro­jekt­pha­se ein – vom Ent­wurf bis zur Abnah­me.

Aus rela­tiv klei­nen Anfän­gen hat sich RONGE mit meh­re­ren Fel­dern zu einem gro­ßen Unter­neh­men und Arbeit­ge­ber ent­wi­ckelt. Wel­che Risi­ken bringt das mit sich und wel­che Bedeu­tung hat die Unter­neh­mens­grup­pe heu­te für die Regi­on und dar­über hin­aus?
Wachs­tum bringt Ver­ant­wor­tung – für unse­re Mit­ar­bei­ten­den, für die Regi­on und für die Bran­che. Die Ent­wick­lung von einem klei­nen Hand­werks­be­trieb zu einer Unter­neh­mens­grup­pe mit über 150 Mit­ar­bei­ten­den in drei spe­zia­li­sier­ten Fir­men ist eine Erfolgs­ge­schich­te – aber auch mit Her­aus­for­de­run­gen ver­bun­den. Ein grö­ße­res Unter­neh­men bedeu­tet auch grö­ße­re Ver­ant­wor­tung: Wir müs­sen fle­xi­bel auf Markt­schwan­kun­gen reagie­ren, Fach­kräf­te bin­den, Inno­va­tio­nen vor­an­trei­ben und gleich­zei­tig unse­ren Wer­ten treu blei­ben – als Fami­li­en­un­ter­neh­men mit Boden­haf­tung. Für die Regi­on sind wir heu­te ein wich­ti­ger Arbeit­ge­ber und Aus­bil­dungs­part­ner – mit siche­ren Arbeits­plät­zen, viel­fäl­ti­gen Ent­wick­lungs­mög­lich­kei­ten und einem kla­ren Bekennt­nis zum Stand­ort. Gleich­zei­tig arbei­ten wir an bun­des­wei­ten und inter­na­tio­na­len Bau­pro­jek­ten mit, prä­gen moder­ne Archi­tek­tur und ste­hen für nach­hal­ti­ge, tech­ni­sche Lösun­gen im Fas­sa­den­bau.

Was ist in Ihrem Betrieb noch klas­si­sches Hand­werk?
Das Herz­stück unse­res Unter­neh­mens bleibt das Hand­werk – auch wenn wir heu­te mit High­tech arbei­ten. Das beginnt bei der mil­li­me­ter­ge­nau­en Bear­bei­tung von Metall­pro­fi­len, dem eigen­hän­di­gen Bau von Fens­tern und Türen, dem prä­zi­sen Zuschnitt von Ble­chen an der Stan­ze und der hand­ge­führ­ten Mon­ta­ge auf der Bau­stel­le. Unse­re Mit­ar­bei­ten­den in der Fer­ti­gung und auf der Bau­stel­le arbei­ten mit geschul­tem Blick, Erfah­rung und hand­werk­li­chem Kön­nen – das kann kei­ne Maschi­ne erset­zen. Gleich­zei­tig kom­bi­nie­ren wir die­ses Know-how mit moderns­ter Tech­nik – etwa bei der CNC-gesteu­er­ten Pro­duk­ti­on oder in der werks­ei­ge­nen 3D-Pla­nung.

Ist die Fas­sa­de eines Gebäu­des nur eine Gebäu­de­hül­le oder viel­leicht auch ein State­ment?
Eine Fas­sa­de ist weit mehr als nur Gebäu­de­hül­le – sie ist das Gesicht eines Bau­werks. Sie schützt, trägt und regu­liert – aber sie spricht auch. Eine Fas­sa­de kann Iden­ti­tät aus­drü­cken, Wer­te ver­mit­teln und ein kla­res State­ment set­zen: für Inno­va­ti­on, Nach­hal­tig­keit, Archi­tek­tur­qua­li­tät oder Unter­neh­mens­phi­lo­so­phie. Gera­de in der heu­ti­gen Zeit, in der Gebäu­de nicht nur funk­tio­nie­ren, son­dern auch wir­ken sol­len, gewinnt die Fas­sa­de als kom­mu­ni­ka­ti­ves Ele­ment an Bedeu­tung.
Für uns ist jede Fas­sa­de ein State­ment – und genau des­halb ent­wi­ckeln wir indi­vi­du­el­le Lösun­gen, die nicht nur däm­men und schüt­zen, son­dern auch sicht­bar etwas erzäh­len.

Unse­re Moti­va­ti­on ist es, nicht ein­fach Fas­sa­den zu bau­en, son­dern Pro­jek­te zu ret­ten, Gebäu­de zu gestal­ten und Wer­te zu schaf­fen, die blei­ben.

Mela­nie Ron­ge

Geschäfts­füh­ren­de Gesell­schaf­te­rin, RONGE Fas­sa­den­bau

War­um ist die Fas­sa­den­ge­stal­tung auch aus ener­ge­ti­schen Grün­den wich­tig?
Die Fas­sa­de ist der Schlüs­sel zur Ener­gie­ef­fi­zi­enz eines Gebäu­des. Sie bil­det nicht nur die äuße­re Hül­le, son­dern regu­liert ent­schei­dend den Wärme‑, Käl­te- und Licht­haus­halt. Eine durch­dach­te Fas­sa­den­ge­stal­tung mit hoch­wer­ti­gen Mate­ria­li­en, effi­zi­en­ter Däm­mung und moder­nen Sys­te­men wie hin­ter­lüf­te­ten Kon­struk­tio­nen oder inte­grier­ten Ver­schat­tungs­lö­sun­gen spart Ener­gie, senkt Betriebs­kos­ten und ver­bes­sert das Raum­kli­ma – dau­er­haft. Wer an der Fas­sa­de spart, zahlt spä­ter drauf. Wer sie klug gestal­tet, inves­tiert in Zukunfts­fä­hig­keit – öko­lo­gisch wie wirt­schaft­lich.

Inwie­weit las­sen sich mit Fas­sa­den­bau auch Bestands­ge­bäu­de auf­wer­ten bezie­hungs­wei­se ener­ge­tisch ver­bes­sern?
Fas­sa­den­mo­der­ni­sie­rung ist ein zen­tra­ler Hebel zur ener­ge­ti­schen und gestal­te­ri­schen Auf­wer­tung von Bestands­ge­bäu­den – und ein wach­sen­der Teil unse­res Leis­tungs­spek­trums. Gera­de bei älte­ren Gebäu­den sind Fas­sa­de und Gebäu­de­hül­le oft der ener­ge­ti­sche Schwach­punkt. Durch geziel­te Sanie­rung las­sen sich Ener­gie­ver­lus­te dras­tisch redu­zie­ren und zugleich Wert, Funk­tio­na­li­tät und Erschei­nungs­bild des Gebäu­des erheb­lich ver­bes­sern. Dabei den­ken wir nicht nur in Tech­nik, son­dern auch in Gestal­tung: Eine sanier­te Fas­sa­de kann aus einem in die Jah­re gekom­me­nen Bau ein archi­tek­to­ni­sches High­light machen.

Was treibt Sie bei Ihrer Arbeit jeden Tag an – trotz aller Her­aus­for­de­run­gen in der Bau­bran­che?
Wir glau­ben an die Kraft guter Zusam­men­ar­beit und an die Ver­ant­wor­tung, die wir als Arbeit­ge­ber für die Mit­ar­bei­ter und als Lie­fe­rant für die Kun­den über­neh­men – für Pro­jek­te, Men­schen und nach­hal­ti­ge Lösun­gen. Wir sind ein Fami­li­en­be­trieb, und das leben wir in alle Rich­tun­gen unse­rer Partnerschaften.Wir agie­ren fair und auf Augen­hö­he, das Mit­ein­an­der ist wich­tig. Unse­re Moti­va­ti­on ist es, nicht ein­fach Fas­sa­den zu bau­en, son­dern Pro­jek­te zu ret­ten, Gebäu­de zu gestal­ten und Wer­te zu schaf­fen, die blei­ben. Und Mit­ar­bei­ten­den einen fes­ten Arbeits­platz zu bie­ten. Gera­de in schwie­ri­gen Zei­ten zei­gen wir: Auf uns ist Ver­lass.

© Inter­view: Hei­ko Stum­pe (Alfel­der Zei­tung)