18. August 2025

RONGE auf Wachstumskurs: Stabil, stark und zukunftsorientiert

Raus aus der Kri­se, rein in die Umset­zung: RONGE ist ein Jahr nach der Insol­venz wie­der stark auf­ge­stellt – mit 170 Mit­ar­bei­ten­den, pral­ler Pipe­line und Rücken­wind durch Mit­ge­sell­schaf­ter Mar­cus Medi­cke.

Gemein­sa­me Wer­te, kla­re Rol­len und ein star­kes Netz­werk öff­nen Türen, ins­be­son­de­re bei Sanie­run­gen und anspruchs­vol­len Fas­sa­den­pro­jek­ten.

Der fol­gen­de Arti­kel wur­de am 18. August 2025 in der Alfel­der Zei­tung ver­öf­fent­licht – wir geben ihn hier im Wort­laut wie­der.

Nach Insolvenz im Vorjahr: Ronge
fängt sich – und wächst schon wieder

Der Ein­stieg des Inves­tors Medi­cke erweist sich aus Sicht von Mela­nie Ron­ge als Segen für die Alfel­der Unter­neh­mens­grup­pe, die nun sogar mehr Beschäf­tig­te hat als vor dem Gang zum Amts­ge­richt.

Die Kri­se in der Bau­bran­che ist längst nicht aus­ge­stan­den. Doch die Alfel­der Fir­men­grup­pe Ron­ge steht gut ein Jahr nach der Insol­venz und dem fol­gen­den Ein­stieg eines Unter­neh­mers aus Sach­sen wie­der gut da – und hat mitt­ler­wei­le sogar mehr Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter als zum Zeit­punkt des Insol­venz­an­trags.

Den Erfolg und die gute Auf­trags­la­ge führt Mela­nie Ron­ge nicht zuletzt auf die Per­son des neu­en Mit­ge­sell­schaf­ters Mar­cus Medi­cke zurück – und zwar sowohl auf das, was er tut, als auch auf das, was er nicht tut. Medi­cke, geschäfts­füh­ren­der Gesell­schaf­ter der Medi­cke-Grup­pe aus Leip­zig, war mit 50 Pro­zent bei Ron­ge ein­ge­stie­gen. Der Sach­se sei „ein Ver­trieb­ler durch und durch, ein unglaub­li­cher Netz­wer­ker“, schwärmt Mela­nie Ron­ge. Medi­cke sei stän­dig unter­wegs, pfle­ge zahl­rei­che Kon­tak­te in ganz Deutsch­land und habe es so geschafft, dass sei­ne Fir­men­grup­pe trotz Bau­kri­se selbst mit­tel­fris­tig weit­ge­hend aus­ge­bucht ist.

Was Medi­cke hin­ge­gen nicht macht: „Er mischt sich hier über­haupt nicht ein“, betont Mela­nie Ron­ge. „Das war so ein biss­chen eine Befürch­tung in der Beleg­schaft, dass jetzt einer von außen kommt und stän­dig rein­re­giert.“ Das sei aber mit­nich­ten der Fall. Oben­drein habe sie fest­ge­stellt, dass sich die Fir­men­kul­tu­ren bei Ron­ge und bei Medi­cke stark ähnel­ten: „Das führt dazu, dass unse­re und deren Mit­ar­bei­ter sehr gut koope­rie­ren und zusam­men­ar­bei­ten.“ Sie sei froh, dass ihr Bru­der Mat­thi­as und sie das „rich­ti­ge Bauch­ge­fühl“ gehabt hät­ten, als sie sich für Medi­ckes Ein­stieg ent­schie­den: „Wir hat­ten gleich einen guten Draht, aber letzt­lich weiß man erst hin­ter­her, ob es passt. Und das tut es.“

Das gel­te nicht nur auf der mensch­li­chen Ebe­ne, son­dern auch struk­tu­rell. Medi­cke baue Fas­sa­den mit einem Auf­trags­vo­lu­men bis zu einem Bereich von 30 Mil­lio­nen Euro. Ron­ge sei vor allem im Bereich von Auf­trä­gen über 3 bis 5 Mil­lio­nen Euro unter­wegs. Die­se Dimen­si­on sei der Medi­cke-Grup­pe ten­den­zi­ell zu klein. Doch nun emp­feh­le der säch­si­sche Unter­neh­mer poten­zi­el­len Kun­den in sol­chen Fäl­len öfter die Ron­ge-Grup­pe.

„Das stei­gert natür­lich unse­re Bekannt­heit“, sagt Mela­nie Ron­ge. Zudem sei­en gera­de Fas­sa­den auch Ver­trau­ens­sa­che: „Es geht dar­um, das Haus dicht zu bekom­men. Gelingt das nicht, gibt es enor­me Fol­ge­pro­ble­me.“ Medi­ckes Emp­feh­lun­gen hät­ten daher Gewicht. Und sie sei auch so selbst­be­wusst, zu sagen, dass es in dem Bereich nicht mehr vie­le Spe­zia­lis­ten wie Ron­ge in Deutsch­land gebe.

Mit Blick auf die Bran­che sagt die Alfel­de­rin zudem: „Ich weiß, das klingt komisch – aber viel­leicht ist es gut, dass es uns so früh erwischt hat.“ Zu einem Zeit­punkt näm­lich, als meh­re­re poten­zi­el­le Inves­to­ren, dar­un­ter eben auch Medi­cke, Inter­es­se hat­ten. Erst vor drei Wochen hat mit der Rosch­mann-Grup­pe aus der Nähe von Augs­burg ein wei­te­rer deut­scher Fas­sa­den- Spe­zia­list einen Insol­venz­an­trag gestellt, die Zukunft des Unter­neh­mens ist unklar.

„Gene­rell ist es natür­lich so, dass in der Kri­se eine gewis­se Markt­be­rei­ni­gung statt­fin­det, es gibt am Ende weni­ger Fas­sa­den­bau-Fir­men“, sagt Mela­nie Ron­ge. Zugleich nimmt sie im Bereich des Gewer­be­baus zwar noch kein Ende der Kri­se, aber zumin­dest zar­te Anzei­chen eines Auf­wärts­trends wahr: „Wir hof­fen, dass sich das ver­ste­tigt.“ Dass man in Groß­städ­ten „über­all Krä­ne sieht“ – die­ser Zustand sei aller­dings noch längst nicht wie­der erreicht.

Gemein­sa­me Wer­te und kla­re Rol­len füh­ren dazu, dass unse­re und deren Mit­ar­bei­ter sehr gut koope­rie­ren und zusam­men­ar­bei­ten

Mela­nie Ron­ge

Geschäfts­füh­ren­de Gesell­schaf­te­rin, RON­GE-Unter­neh­mens­grup­pe

Doch Ron­ge sei nicht nur vom Neu­bau abhän­gig – im Gegen­teil: „Die Sanie­rung bestehen­der Immo­bi­li­en ist ein Rie­sen­the­ma, das zie­hen vie­le Fir­men aktu­ell neu­en Gebäu­den vor“, berich­tet die Alfel­de­rin. Da kön­ne ihr Bru­der als Gene­ral­un­ter­neh­mer mit einem Fas­sa­den­bau- Unter­neh­men in der eige­nen Fir­men­grup­pe oft punk­ten: „Es gibt vie­le Anfra­gen und Auf­trä­ge in die­sem Bereich“, berich­tet Mela­nie Ron­ge.

So vie­le, dass die Ron­ge- Grup­pe inzwi­schen 170 Beschäf­tig­te hat. Zum Zeit­punkt der Insol­venz waren es 160. Fach­kräf­te zu fin­den, beschreibt die Alfel­de­rin dabei als weni­ger schwie­rig, als es ande­re Fir­men in der Regi­on tun.

Insol­ven­zen wie die der Metall­gie­ße­rei Fun­ke oder der Fir­ma Degner in Alfeld hät­ten mehr Bewer­bun­gen zur Fol­ge, auch die ange­kün­dig­te mas­si­ve Per­so­nal­ab­bau bei Sap­pi kön­ne sich aus­wir­ken.

Zudem fin­de die Ron­ge- Grup­pe immer mehr aus­län­di­sche Beschäf­tig­te: „Wir haben zum Bei­spiel neue Kon­struk­teu­re aus Indi­en, der Ukrai­ne und dem Jemen“, lis­tet sie auf. Die sei­en oft her­vor­ra­gend aus­ge­bil­det für die Zwe­cke des Unter­neh­mens, weil sie nicht „nur“ Bau­in­ge­nieur­we­sen stu­diert hät­ten, son­dern oben­drein im Stu­di­um noch über meh­re­re Jah­re das Fach­ge­biet Fas­sa­de ver­tieft hät­ten: „Das gibt es in Deutsch­land so gar nicht.“

Zwei mar­kan­te Pro­jek­te ver­folgt Ron­ge der­zeit in Ham­burg. Das soge­nann­te Ath­le­ti­kum an der Uni-Kli­nik Eppen­dorf wird in Kür­ze ver­mie­tet über­ge­ben. Bis zum Jah­res­en­de soll auch das neue Besu­cher­zen­trum von Air­bus fer­tig sein – mit in Alfeld ent­wi­ckel­ten Fas­sa­den.

© Text: Tarek Abu Aja­mieh (Hil­des­hei­mer Zei­tung)